Zu lange nichts geschrieben
Und mittlerweile wird’s immer mehr, was ich schreiben sollte, weshalb ich mich immer weniger wieder auf diese Seite traue. Die letzten Wochen waren insgesamt sehr turbulent und natürlich hatte ich wieder kaum Zeit und musste deshalb diesen Blog hier ein wenig vernachlässigen. Deshalb hab ich auch schon ein ganz schlechtes Gewissen …
Hier erst mal ein kurzer Überblick über den letzten Mpnat - ausführlichere Berichte sowie hoffentlich auch die restlichen Berichte der Reise durch Xinjiang folgen hoffentlich. Also Ende Juli war ich zunächst noch einen Tag in Shanghai bei einer Freundin zu Besuch, um dann am ersten August meine Eltern am Flughafen abzuholen. Für die beiden begann damit eine teilweise doch etwas abenteuerliche Reise, die uns allen dreien bestimmt lange in Erinnerung bleiben wird. Aber - wie ich ich nicht oft genug sagen konnt - hat man auf einer Reise mit mir eben irgendwie das Abenteuer schon mitgebucht ;). Am ersten Tag ging’s schon los als wir zwischen der Ankunft und dem Weiterflug nach Yichang (das liegt ein kleines Stück unterhalb des Dreischluchten-Staudamms) noch ein paar Stunden Zeit hatten und diese nutzten, um auf den JinMao-Tower zu fahren, das noch höchste Gebäude Pekings, von wo man einen wunderschönen Blick über die ganze Stadt und in das noch höchstgelegene Hotel der Welt (vom Erdboden aus gemessen) hat. Über die Stadt ist der Blick natürlich ein wenig getrübt durch den Smog der Metropole, der in der Regel alles mehr oder weniger einnebelt. Ein paar ältere Fotos aus dem JinMao-Tower findet ihr in der Fotorubrik 09 Shanghai. Alle neuen Fotos habe ich leider noch nicht gesichtet und sortiert (und deshalb natürlich auch noch nicht online gestellt ;)). Als wir dann sehr pünktlich wieder am Flughafen Pudong zur Weiterfahrt ankamen, musste ich feststellen, dass unser Weiterflugflugzeug gar nicht vom Flughafen Pudong, sondern vielmehr vom Flughafen Hongqiao starten sollte. Es begann also eine rasante Taxifahrt über 50 km an deren Ende wir kurz vor Checkin-Schluss noch an den Schalter kamen und glücklich waren, unser Flugzeug nicht verpasst zu haben ;).
Teilweise ähnlich ging es dann in den kommenden Tagen weiter. Zunächst waren wir ein paar Tage in Yichang, wo auch eine Freundin meiner Eltern lebt. Danach sind wir mit dem Schiff nach Chongqing, von dort mit dem Zug nach Chengdu und dann weiter mit dem Bus über abenteuerliche Straßen in den Westen der Provinz Sichuan gefahren. Dieser Teil der Sichuans gehört zum ehemaligen Gebiet Tibets, weshalb man dort tibetische Kultur finden kann, ohne direkt in der Provinz Tibet sein zu müssen. Gegen Ende unserer Rundreise kamen wir dann von Sichuan nach Yunnan immer südlich und haben noch ein paar Touristenorte (Shangrila, Lijiang, Dali) besichtigt und uns natürlich auch nicht die Tigersprungschlucht, die erste spektakuläre und die wahrscheinlich heute noch beeindruckendste Schlucht des Jangtse, der an dieser Stelle allerdings noch Jinshajiang (später dann eigentlich auch nicht Jangtse, sonder Changjiang - wobei Jinsha Goldsand, Chang lang und Jiang einfach nur Fluss heißt) genannt wird.
Am 24. August haben wir dann diesmal ganz ohne Probleme wieder das Flugzeug genommen und sind nach Nanjing zurückgeflogen. Nach einigen Besichtigungen hier und vielen guten Essen sind meine Eltern dann am 28. wieder nach Hause geflogen. Davor wurde es nochmal kurz hektisch, weil wir erst kurz vorher feststellten, dass sie sogar jeweils 30 Kilo gepäck anstatt der geplanten 20 Kilo mitnehmen durften. Ich hab also schnell noch einige Sachen zusammengepackt und mein Fahrrad auseinandernehmen und in eine große Tasche stecken lassen und alles meinen Eltern mitgegeben ;).
Seit dem 27. August ist auch mein Nachmieter angekommen. Der hat sich mittlerweile schon ganz gut eingelebt und wird auch einen Blog schreiben - wenn’s euch interessiert, könnt ihr ja dort ein wenig weiterlesen, wenn ich euch mal wieder vernachlässige ;). Und außerdem sind dann gleichzeitig auch noch die ganzen anderen Stipendiaten des nächsten Jahrgangs in Nanjing angekommen, denen ich in den letzten Tagen ein wenig geholfen habe, ein paar Dinge zu organisieren (Handy kaufen, Wohnung suchen, …).
Wie bestimmt alls schon zu Hause wissen, war kürzlich sogar die Kanzlerin in Nanjing zu Besuch. Hier hat sie auch einen ganz guten Eindruck hinterlassen. Ich selbst hab sie zwar genauso wie die meisten Chinesen nicht gesehen, aber viele Chinesen finden die Kanzlerin toll ;).
Ich bin nicht sicher, ob ich schonmal geschrieben hab, wann ich wieder zu Hause sein werde. Auf jeden Fall für alle, die’s noch nicht wissen: das wird am 14. September ungefähr um 5:45 Uhr sein. Bis dahin hab ich auch noch ein paar Sachen geplant: ich muss noch ein paar Leute besuchen und einige Dinge einkaufen. Und wahrscheinlich ist die Zeit dann auch schon schneller weg als einem lieb ist ;).
07. September 2007 um 10:43 Uhr
Hey Frieder, der Tower ist in Shanghai, nicht in Peking. ;o)