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Zum letzten Mal nach Nanjing nach Hause

Gestern bin ich zum letzten Mal von einer Reise nach Nanjing nach Hause gekommen. In Shijiazhuang und Tianjin war ich Freunde besuchen. Zwar gibt’s weder in der einen noch in der anderen Stadt viel zu sehen, aber es hat sich trotzdem gelohnt wieder mal insgesamt über 24 Stunden in Bus und Bahn zu sitzen (bzw. zu liegen).
Während meiner Besuche konnte ich unter anderem dem Finale des Badmintonturniers der Provinz Hebei beiwohnen, zu dem alle Staatlichen Unternehmen (Post, Bahn, Krankenhäuser, Radio/Fernsehen, …) - und davon gibt’s immerhin 51 ;) - ihre Mannschaften auflaufen ließen.
Außerdem habe ich auf der Rückfahrt von Tianjin nach Nanjing die Bahn ausgetrickst und mir einen Schlafplatz erschwindelt. Während man normalerweise ein Schlafplatzupgrade im Zug kaufen kann, wenn man am Schalter kein solches Ticket mehr bekommen hat, war das bei meinem Zug unmöglich, weil schon alle Tickets weg waren (erstens kam der Zug schon von weit her, die noch freien Plätze sind also schon an andere gegangen, und zweitens fängt im Moment die Uni wieder an, so dass viele Studenten von ihrem Heimatort in den Uniort fahren müssen). Ich hab dann einem Schaffner erzählt, dass man mir beim Ticketkauf versprochen hätte, es gäbe noch Tickets, dass ich furchtbar müde wäre. Und dazu hab ich ein trauriges Gesicht aufgezogen und dann noch erzählt, dass man als Ausländer ständig über’s Ohr gehauen wird ;). Der Schaffner war total freundlich und hat sich für mich auf die Suche gemacht. Nach einer halben Stunde wurde dann tatsächlich noch ein Platz gefunden (wahrscheinlich wurde das Ticket zwar verkauft, aber der Ticketbesitzer nicht gekommen ;)) und ich konnte zehn Stunden schlafen anstatt die Nacht über stehen zu müssen. Merkwürdig erschien mir dann aber, dass in den Waggons, durch die ich bis zu meinem Bett gehen musste doch noch einige leere Betten waren - wahrscheinlich wieder ein Fehler im System oder Bequemlichkeit der Bediensteten. Ich hab das Ticket ja auch nur bekommen, weil “man’s mir erstens versprochen hatte, ich zweitens Ausländer bin und deshalb das System noch nicht verstehen kann, ich drittens ein wenig Chinesisch kann und der Schaffner viertens ja Gastfreundlich sein wollte” ;). Insofern ist’s manchmal gar nicht schlecht, wenn man hier Ausländer ist …
Gestern Mittag war ich nochmal beim Schneider und hab ein paar Änderungen in Auftrag gegeben. Heute Nachmittag kann ich dann meine Anzüge abholen. Dann will ich noch ein paar Sachen einkaufen (aber nicht zu viel - der Test hat ergeben, dass mein Gepäck nahe der Grenze des Möglichen ist ;)) und heute Abend nochmal mit ein paar Freunden Essen gehen …

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