Chinesische Baustelle
Seit heute kann ich in meinem Haus - um genauer zu sein im Stockwerk unter meiner Wohnung - live verfolgen, wie ein Umbau eines Geschäfts abläuft. Nachdem vor ein paar Tagen das Geschäft, das dort bisher Schilder, die hier über allen Läden angebracht werden, zusammengeschweißt hat, hat sich nun wohl ein neuer Mieter gefunden, der auch gleich ein paar Yuan in den Umbau investiert. Heute Nachmittag jedenfalls rückten zwei Männer an. Der eine riss mit einem Vorschlaghammer eine aus Backsteinen gemauerte Zimmerwand ein, der andere schaute zu. Da die Backsteine und de Mörtel dazwischen hier qualitativ nicht besonders gut sind, war das auch ohne größere Probleme möglich. Dennoch wackelte die Wohnung wie wenn sie jeden Moment einstürzen würde ;). Weil’s zum Lernen zu laut war, hab ich mich kurzentschlossen zu einem ausgedehnten Mittagsschlaf hingelegt. Danach war der Mauerabriss auch schon fertig und vor meinem Haus lag ein großer Haufen Bauschutt.
Seither ist nichts mehr geschehen - ist ja auch normal, dass man gegen Abend die Arbeiten einstellt, um am nächsten Morgen weiter zu machen. Naja, hier in China vielleicht nicht ganz. Jetzt ist es kurz nach halb eins (in der Nacht) und vor ein paar Minuten ist ein Kleinlaster vorgefahren, auf den nun ein fleißiger Bauarbeiter den liegengebliebenen Bauschutt schaufelt. Wer weiß, vielleicht ist der Umbau ja morgen schon fertig ;) …
Bestimmt wird er aber fertig sein, sobald ich von meinem nächsten Kurzurlaub zurück sein werde. Diesmal geht’s zu den “gelben Bergen” (Huang Shan). Die Landschaft dort wird wird von vielen Chinesen als eine der schönsten in China überhaupt bezeichnet. Einige sagen sogar, dass man keinen anderen Berg mehr toll findet, wenn man schon mal dort war. Das kann ich mir zwar nicht vorstellen (die waren halt alle noch nicht in Tibet ;)), aber bestimmt wird’s ein spannender Ausflug. Am Donnerstag Abend geht’s los. Dort angekommen (ich weiß noch nicht genau, wie lange das dauern wird) werden wir (einige Deutsche Sprachstudenten zusammen mit einer Deutschklasse an der Uni) dann die Berge besteigen und eine Nacht im Zelt übernachten, um schon bei Sonnenaufgang an der besten Stelle zu sein. Die Sonnenaufgänge am Huang Shan sind auf jeden Fall in ganz China berühmt. Ich hoffe mal, dass das Wetter gut ist - dann wird’s auf jeden Fall sehr witzig, auch wenn es in unserer Information unter anderem heißt: Kein Platz zu übernachten. Deshalb. Um die Kosten abzukürzen, haben wir das Hotel nicht bestellt. Aber haben wir schon einige Zelte und Schlafsäcke geliehen, vielleicht nicht genug. Wenn du solche Dinge hätest, dann kannst du es mal mitbringen. Zahnbürsten auch unnötig, Kaugummi ist schon OK. ;)
Alles bestens organisiert also für ein schönes Abenteuer. Sobald ich wieder zurück bin, werde ich natürlich ausführlich berichten …
18. October 2006 um 09:35 Uhr
Die Info kenn` ich von irgendwoher - ich glaub`, es war die Bundeswehr! ;-)